Das Thema Nachhaltigkeit wird bei der Energieversorgung immer relevanter. Das liegt zum einen an steigenden Preisen und zum anderen an der Suche nach unabhängigen oder regenerativen Energiequellen zum Schutze der Umwelt. Viele Hausbesitzer entscheiden sich für eine Solaranlage auf dem Dach zur Stromerzeugung oder für einen Kaminofen im Wohnzimmer als zusätzliche Heizung. Beide Techniken können aber auch sinnvoll miteinander kombiniert werden, um gerade in der Übergangszeit Energie zu sparen.
1. Vorteile eines Kaminofens
Ein Kaminofen kann mit recht wenig Platzbedarf in der Wohnung aufgestellt werden. Er ist nicht fest eingebaut, sondern besitzt nur die Verbindung zum Schornstein. Die erzeugte Wärme strahlt in alle Richtungen in den Raum ab und das lodernde Feuer kann gemütlich durch eine Glasscheibe betrachtet werden. Zudem sind die Modelle meist günstiger, als die fest eingebauten Kamine. Der Trend geht sogar hin zum wasserführenden Kaminofen. Er versorgt das Haus nicht nur mit Wärme, sondern entlastet die Heizung. Brauch- und Heizwasser entstehen durch die Wärme des Kaminofens, um langfristig Geld zu sparen und die Umwelt zu schonen. Die erzeugte Wärme gelangt auch in die anderen Räume des Hauses.
Kaminöfen besitzen eine hohe Energieeffizienz und verbrauchen nur wenig Brennmaterial. Da es sich um einen nachwachsenden Rohstoff handelt, gilt die Heizmethode als umweltfreundlich und besitzt eine gute CO2-Bilanz. Das Holz gibt nur so viel CO2 bei der Verbrennung ab, wie der Baum während seines Wachstums aufgenommen hat. Ob Kombiofen, Schwedenofen oder wasserführender Ofen – Primus informiert auf seiner Webseite über die verschiedenen Arten und gibt jeweils die Vorteile an.
2. Die Kombination mit einer Solaranlage
In den Sommermonaten ist der Kaminofen kaum in Betrieb. Die Heizungsanlage kann trotzdem mit einer regenerativen Energiequelle unterstützt werden: mit Solarthermie. Die Solaranlage sorgt für die Erwärmung des Heizwassers und Brauchwassers, um die fossilen Brennstoffe in der Anlage zu sparen und die laufenden Kosten zu senken. Ein wasserführender Kaminofen kann hier mit einer Solaranlage sinnvoll kombiniert werden. Beide Systeme sind an einen Speicher angeschlossen. Das Wasser ist dadurch auch bei Sonnenuntergang oder nach Erlöschen des Feuers nutzbar. Die Kombination ist nicht nur zweckmäßig, sondern eine moderne Art der umweltfreundlichen und nachhaltigen Heizung. Wer ohnehin seine Anlage aufbessern oder umrüsten möchte, sollte über dieses Zusammenspiel nachdenken.
3. Ersatz der Zentralheizung?
Beide Systeme in Kombination können trotzdem die Zentralheizung nicht ersetzen. Das gilt auch für Passivhäuser oder für Niedrigenergiehäuser. Die Kombination aus einem wasserführenden Kaminofen und einer Solaranlage sind als alleinige Heizung nicht zulässig. Das Gebäude benötigt trotzdem eine konventionelle Therme, die mit Öl oder Gas betrieben wird. Alternativ gibt es die Pellet-Heizung oder die Wärmepumpe als System. Von dem zentralen Heizsystem im Haus werden entsprechend niedrige Abgaswerte gefordert, die ein Kaminofen nicht erreichen kann. Der Schornsteinfeger würde also genauer messen und den Ofen wie einen Vergaserkessel behandeln.
Hinweis: Trotzdem ist es sinnvoll, die klassische Heizung mit moderner Technik zu unterstützen. Am besten funktioniert das mit einem Pufferspeicher.
4. Worauf ist bei der Planung zu achten?
Die neue Heizungsanlage und ihre Erweiterung müssen genau geplant werden. In Kombination entsteht eine komplexe Anlage, bei der alle Komponenten aufeinander abgestimmt sein müssen. Eine komplette Neuplanung ist meist schneller erledigt, als ein Verbund mit bereits bestehenden Komponenten. Die gesamte Anlage ist aus mehreren Bauteilen gefertigt. Bei der Auswahl des Kaminofens kommt es beispielsweise darauf an, ob seine Leistung für das Raumvolumen genügt. Ein Pufferspeicher nimmt das erwärmte Wasser auf und gibt es nur bei Bedarf ab. Der Solarkollektor nutzt die Energie der Sonne für den gleichen Wasserkreislauf. Hier besteht die Wahl zwischen Flachkollektoren oder Röhrenkollektoren. Natürlich sind entsprechend viele Rohre, Ventile und Sicherheitssystem notwendig, damit kein Unterdruck entsteht und die gesamte Technik effizient läuft.
4.1. Kalkulation der Kosten
Die Kosten für einen wasserführenden Kaminofen mit Solaranlage lassen sich nur schwer kalkulieren und variieren sehr stark. Eine Gesamtausgabe von 6.000 bis 8.000 Euro sind jedoch keine Seltenheit. Je mehr Leistung der Kaminofen bringt, desto teurer sind die Modelle. Die Anlage muss auf die örtlichen und die persönlichen Bedürfnisse abgestimmt sein. Ein Röhrenkollektor ist meist günstiger als ein Flachkollektor. Ein Kombipufferspeicher oder ein Hygienespeicher kostet über 1.000 Euro. Zusätzlich sind Arbeitsstunden für die Installation zu rechnen.
Während die Kaminöfen nicht gefördert werden, gibt es vielleicht einen Zuschuss für die Solarthermieanlage. Voraussetzung ist der eingebaute Speicher. Die Förderung der Anlage sollte zumindest geprüft werden und hilft bei der Auswahl der Technik. Die staatliche Basisförderung wird mit einer Pauschale von 2.000 Euro angegeben. Zudem sollte die Heizungsanlage optimal geregelt werden können. Nur so sind eine bestmögliche Energie-Gewinnung und Energie-Verteilung im Haushalt gewährleistet. Die höchste Effizienz besteht meist in den Übergangsmonaten, wie Frühling oder Herbst.