Auch wenn Deutschland nicht am Äquator liegt, lohnen sich Photovoltaik-Anlagen dennoch auch bei uns. Wichtig dabei ist, die Solaranlage korrekt zu planen. Was bei dabei zu beachten ist erfahren Sie in den folgenden 5 Tipps!
Montiert auf Dächern, an Fassaden oder an Vordächern können Photovoltaikanlagen bei optimalen Lichteinfall und schattenfreier Aufstellung exzellente Erträge erzielen. Sie müssen bei der Installation aber einige Voraussetzungen beachten:
1. Tipp: Das perfekte Dach für eine Photovoltaikanlage
Die Ausrichtung von Photovoltaikanlagen - immer in den sonnigen Süden!
Wenn das Sonnenlicht in einem Winkel von 90° auf die Solarzellen trifft, ist die Energieausbeute der PV-Anlage rechnerisch am größten. Natürlich verändert sich der Sonnenstand nicht nur täglich mit der Bewegung der Sonne am Himmel, sondern auch im Verlauf eines Jahres.
- Für Photovoltaikanlagen in Deutschland erhält man rechnerisch die größten Solar-Erträge, wenn die Photovoltaikmodule in einem Aufstellwinkel von ca. 30° genau nach Süden ausgerichtet sind. Dann ist der Einstrahlungs- und Reflektionsverlust am geringsten.
- Aufstellwinkel zwischen 10 und 50° liefern jedoch ebenfalls noch sehr hohe Erträge (über 90% vom optimalen Winkel).
- Bei einer Abweichung nach Südosten oder Südwesten um ca. 45° ist mit einer Energieeinbuße von 5-10% zu rechnen.
Wichtig: Sie sollten auch unbedingt abgeklärt haben, dass eine mögliche Verschattung der Module berücksichtigt ist. Wir haben dazu einen eigenen Beitrag, den Sie hier finden.
1.1. Dacharbeiten VOR Installation der Photovoltaikanlage
Photovoltaikanlagen sind sehr langlebig – Sie können sie 20 bis 30 Jahre und länger nutzen. Prüfen Sie deshalb vor einer Installation den Ist-Zustand von Ihrem zukünftigen Solardach:
- Ist Ihr Dach reparaturbedürftig?
- Bleibt das Dach auch nach der Installation für Reparaturen zugänglich?
- Wollen Sie noch Dachfenster einbauen, oder einen Schornstein?
- Oder liebäugeln Sie mit Solarthermie-Kollektoren (Solarwärme) für Wasser und Heizung?
Der Dachbelag selbst – ob nun Pfanne, Biberziegel, Schiefer oder ein nach dem Prefa-System (Aluminiumsysteme) gedecktes Dach oder Dachpappe – spielt dabei keine Rolle.
Wenn das Dach ohnehin repariert werden muss, dann könnten Sie auch eine Integration der Photovoltaikmodule ins "Solardach" erwägen. Sie könnten etwa für bestmögliche Solarerträge ein Flachdach in ein optimales Solardach mit einer leichten Neigung umbauen – denn bei einem Neigungswinkel von mindestens 10, am besten aber 20 bis 30 Grad, kann der Regen das Laub und andere Verschmutzungen abspülen. Die Erträge steigen, da die Solarmodule besser Richtung Sonne ausgerichtet sind.
Oder Sie greifen zu Bedachungsmaterial, das von Hause aus mit einer Photovoltaik-Anlage versehen ist, sogenannte Solardachziegel. Diese gibt es inzwischen in jeder erdenklichen Form – als Bedachungsmaterial und Anlage in einem (Dachziegel, etc.) oder als Anlagen, wo die Solarzellen einfach auf die Dachbahnen aufgeklebt werden.
Statik des Dachs prüfen
Voraussetzungen für eine Dachmontage ist eine Statikprüfung des Daches und unter Umständen des Gebäudes. Das künftiges Solardach und ihr Gebäude müssen die Last der Solaranlage sowie Wind- und Schneelasten tragen können.
Auch Solarmodule, Gestelle und Befestigungsmaterial sowie Dachanschlüsse müssen nach bestehenden Normen und entsprechend Wind- und Schneezone (+ speziellen Lasten vor Ort) ausgewählt werden. Je höher die Belastung, desto stabiler muss das Befestigungsmaterial sein. Natürlich müssen in einer Statikprüfung auch die regionalen Besonderheiten vor Ort berücksichtigt werden.
Schneelast:
Grundlage zur Berechnung der Schneelast ist die DIN 1055-5. Außerdem muss man wissen, in welcher Schneelastzone man wohnt. Je nach Schneelastzone rechnet man für gerade Flächen mit einer Belastung vom 65 bis 110 Kilogramm pro Quadratmeter.
Beispiel: 20 cm Nassschnee wiegen pro Quadratmeter rund 80 kg - das Gewicht kommt also tatsächlich zusammen!
Da die Berechnung meist für schräge Flächen benötigt wird verändern sich die Werte natürlich. Dieser Link führt Sie zu einem Schneelast-Rechner, mit welchem man die Belastung ausrechnen kann. Bei der Planung ist aber der Fachmann gefragt!
1.2. Lohnt es sich das eigene Dach zu vermieten?
Vor einigen Jahren gab es hier das große Geschäft. Meist über 20 Jahre vermieteten Sie Ihr Dach für 5 bis 10€ pro Quadratmeter im Jahr. Bei z.B. 50m² wären das (bei 5€ / mm²) 250€. Nach 20 Jahren also 5000€. Der Investor hat dafür das Recht, den von Ihrem Dach erzeugten Strom in das Netz einzuspeisen.
Tatsächlich gibt es aber nicht mehr wirklich viele Investoren, die Interesse daran haben in "kleine" Anlagen zu investieren. Aufgrund der gesunkenen Einspeisevergütungen ist die Dachvermietung bei weitem nicht mehr so interessant wie noch vor einigen Jahren. Da außerdem die Preise für Module und Speicher so drastisch gesunken sind, ist es in der Regel wirtschaftlicher besser Geld in die eigene Hand zu nehmen und über 20 Jahre mt dem eigenen Solarstrom Ihre Kosten zu senken. Die Ersparnisse sind größer und Sie besitzen damit Ihre eigene PV-Anlage.
2. Tipp: Strom der Photovoltaikanlage einspeisen oder selber nutzen?
Einspeisung oder Eigenverbrauch.
Aufgrund immer wieder neu verhandelter Gesetze zur Einspeisung oder dem Eigenverbrauch von Photovoltaikanlagen ist es aktuell sehr sinnvoll erzeugten Strom zu einem möglichst hohen Prozentsatz selber zu verbrauchen. Im Allgemeinen gilt hier:
- Je größer der Eigenverbrauchsanteil meines Solarstroms, desto mehr steigt die Rentabilität, da sich der Betreiber der Photovoltaikanlage den Strom-Einkauf vom Energieversorger spart.
- Je höher der Strompreis steigt, umso bedeutender wird der Eigenverbrauch.
- Je weiter die Photovoltaik-Einspeisevergütung sinkt, desto mehr trägt der Eigenverbrauch zur Rentabilität der Solaranlage bei.
2.1. Lohnt es sich den eigenen Solarstrom einzuspeisen?
Im Netzparallelbetrieb speist die Photovoltaikanlage den gewonnen Solarstrom in das öffentliche Stromnetz ein und Sie erhalten dafür eine Vergütung. So gut wie alle Anlagen die Sie auf Häusern und Scheunen sehen, sind netzgekoppelt, weil Solarstrom, der nicht selbst verbraucht wird, ins Netz eingespeist wird und der Betreiber der Solaranlage dafür eine Vergütung erhält.
Dazu wird neben dem ganz normalen Stromzähler noch ein Einspeisezähler installiert. Dieser misst den Strom, der von Ihrer Photovoltaikanlage in das Stromnetz eingespeist - also verkauft wird. Ihr Stromnetzanbieter ist laut EEG verpflichtet, diesen Strom abzukaufen. Die Vergütung dafür ist auch gesetzlich geregelt.
Tipp: In den letzten Jahren sind die Preise für Speicher bzw. Solar-Akkus so drastisch gesunken, dass es heutzutage in der Regel rentabler ist, den Strom so weit wie möglich selber zu verbrauchen. Systeme können mit einem Speicher und genügender Anzahl Module (welche auch stark im Preis gefallen sind) sehr hohe Autarkie erzeugen. Anlagen können speziell bei Niedrigenergiehäusern in Kombination mit z.B. einer Wärmepumpe so geplant werden, dass kaum noch Strom dazugekauft werden muss.
Die Anlage ist dann zwar immer noch "netzgekoppelt", aber nur im Notall wir der überschüssige Strom verkauft. Mehr dazu auch hier: https://www.solaranlagen-portal.de/photovoltaik-foerderung/photovoltaik-eigenverbrauch.html
Netzgekoppelte Photovoltaikanlage - Bestandteile:
- Solargenerator (bestehend aus dem Solarmodulen)
- Generatoranschlusskasten
- Wechselrichter
- Einspeisezähler
2.2. 'Inselanlage': Solarstrom komplett selbst verbrauchen
Falls Sie fern von jeder öffentlichen Stromleitung für den Eigenbedarf Strom benötigen (zum Beispiel in einer Berghütte, einem Wohnmobil oder einem Boot), so können Sie eine Photovoltaikanlage als Inselanlage betreiben.
Je nach Anlagenkonzept können 12, 24 oder 230 Volt-Verbraucher oder ein Mix aus diesen betrieben werden. Bei der Auswahl der angeschlossenen Geräte ist auf eine möglichst hohe Energieeffizienz zu achten. Das bedeutet, Sie speichern den Strom in Akkus zwischen, um ihn bei Bedarf zu verbrauchen.
Photovoltaik-Inselanlage - Bestandteile:
- Solargenrator (bestehend aus dem Solarmodulen)
- Generatoranschlusskasten
- Wechselrichter
- Laderegler
- Photovoltaik-Speicher / Akku
2.3. Wie werden Photovoltaik-Module verbunden?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Photovoltaikanlage zu konzipieren. Sie sollten für sich prüfen, welche für Sie am sinnvollsten ist. An dieser Stelle gilt es auch, die Vorschläge von Installateuren kritisch und gerade auf die Beschattungs- und Witterungsverhältnisse vor Ort zu hinterfragen.
Parallelschaltung:
Als klassisch gilt ein Solargenerator mit parallel geschalteten Solarmodulen und zentralem Wechselrichter mit Transformator. Hier werden die verschiedenen Stränge in einem Generatoranschlusskasten zusammengeführt.
Ein Wechselrichter wandelt dann den Gleichstrom in Wechselstrom um. Als Vorteile führen Experten die hohe Sicherheit durch niedrige Solarspannung an, als Nachteil hohe Kosten durch Gleichstromverkabelung und zusätzlich notwendigen Generatoranschlusskasten.
Reihenschaltung:
Es ist auch möglich, einen Solargenerator mit zentralem, trafolosen Wechselrichter zu installieren. Dafür werden die Solarmodule des Generators zu einem Modulstrang in Reihe geschaltet.
Weil hier der Trafo entfällt, ist der Wirkungsgrad einer solchen PV-Anlage theoretisch höher. Praktisch können Schatten bei der Reihenschaltung zu größeren Energieverlusten führen.
Standard bei kleineren Solargeneratoren sind derzeit Strangwechselrichter mit oder ohne Transformator. Bei diesen werden in der Regel PV-Module zu Strängen in Reihe geschaltet. Die Stränge werden erst auf der Wechselstromseite zusammengeführt, dafür bekommt jeder seinen eigenen Wechselrichter.
Vorteil dieses Systems: Zum einen fällt die Gleichstrominstallation nicht ganz so umfangreich aus, und zum anderen wiegen die bei Reihenschaltung relevanten Einbußen durch Verschattung nicht ganz so schwer, denn diese wirken sich immer nur auf einzelne Stränge aus.
3. Tipp: So erfolgt die Montage der Photovoltaikanlage auf Ihrem Dach.
Video: Schritt für Schritt Montage einer Photovoltaikanlage
Die Dachmontage auf einem Schrägdach ist wohl die häufigste Variante für private Haushalte. Die Solarmodule werden hierbei direkt auf Ihr Schrägdach montiert. Durch die Neigung des Daches (und eine Ausrichtung wenn möglich nach Süden) werden hohe Erträge erzielt.
Man unterscheidet bei der Dachmontage zwischen:
3.1. Aufdachmontage mit Gestell
Die Photovoltaik-Module werden auf eine Trägerkostruktion montiert, die auf den Dachziegeln "liegt".
Die Gestellmontage hat drei Vorteile:
- Sie ist simpel
- sie ist ausgereift
- Besonderer Vorteil der Gestellmontage ist die Hinterlüftung. Das verhindert im Sommer die Überhitzung der Module und damit einen Leistungsabfall.
Die Unterkonstruktion Ihrer Photovoltaikanlage spielt auf dem Dach „die tragende Rolle“. Sie verbindet die Solarmodule mit der Statik ihres Daches und sie gewährleistet, dass die Module trotz Wind und Wetter auf dem Dach bleiben. Gleichzeitig darf die Tragkonstruktion die Dacheindeckung nicht beschädigen, sondern soll dieser zusätzlich Schutz bieten.
Bitte beachten Sie bei einer Eigenmontage die Montageanleitungen zu den Gestellen. Schon die geringsten Abweichungen können zu Schäden am Dach und an den Modulen führen.
Wählen Sie nur korrosionsfreie Montagesysteme, welche die DIN 1055 erfüllen. Diese definiert Lasteinwirkung auf Tragwerke.
Die Unterkonstruktionen werden heutzutage von Systemanbietern angeboten und sollten mit einer statischen Nachweisführung und verständlichen Montagerichtlinien geliefert werden.
Dachhaken / Dachanker:
Sogenannte Dachhaken werden unter den Dachziegeln an dem Dachsparren verschraubt. Ein Teil des Dachhaken ragt dann unter dem Dachziegel hervor und kann so die Trägerkonstruktion halten. Die dabei angegebene Zahl der Dachanker sollte eingehalten werden: Je mehr Dachanker verwendet werden, desto geringer der Druck auf dem Dachgestühl. Gerade bei älteren Dachstühlen sollte man penibel auf die Einhaltung dieser Vorgaben achten. Das Gestühl darf nicht erschüttert oder verschoben werden. Klingt kompliziert? Einfach das Video hier ansehen:
3.2. Indachmontage PV-Module
Bei der Indachmontage werden spezielle Solarmodule anstelle von Dachziegeln verwendet. Diese Variante ist optisch attraktiver, jedoch meist kostenintensiver und problematisch wegen schlechterer Belüftung der Module. Diese heizen sich schneller und liefern dadurch weniger Leistung. Erhöht sich die Temperatur eines Solarmoduls von den (laut Testbedingungen) vorgesehenen 25°C z.B. auf 55°C, sinkt die Modulleistung um ca. 15%.
Generell müssen bei der Dachmontage die Dichtigkeit des Daches gewährleistet sein - Winde und das Gewicht von Schnee im Winter müssen berücksichtigt werden und es sollte für genügend Belüftung der Module gesorgt sein.
3.3. Solardachziegel: Mehr Ästhetik geht nicht!
Bereits Ende 2016 hat Elon Musk für breite Schlagzeilen gesorgt. Auch die Firma Tesla will in den Markt der Solardachziegel einsteigen.
- Der große Vorteil der Solardachziegel ist der ästhetische Look des Daches.
- Außerdem spart man sich die normalen Dachziegel.
- Die Solardachziegel werden genau so verlegt wie normale Dachziegel
- Beim Verlegen werden an den Ziegeln angebrachte Kabel einfach miteinander verbunden
- Systeme geeigent für Neubau und bestehende Dächer / Teile eines Daches
Die Kosten sollen laut Elon Musk genau so hoch sein, wie eine normale Dachdeckung mit einem Solaraufbau. Wer nicht darauf warten möchte, dass Tesla den deutschen Markt erobert kann auch in Deutschland Anbieter von Solardachziegeln finden - z.B. den Hersteller Autarq oder den Hersteller Paxos.
3.4. Flachdach-Montage
Hier wird immer ein Trägergerüst für die Aufständerung der Solarmodule benötigt. Probleme können unter Umständen bei der Befestigung auf dem Flachdach auftreten, dadie Module zum einen Wind und Wetter standhalten müssen, zum anderen aber die Befestigung die Dichtigkeit des Daches beeinflussen kann. Unter Umständen können Betonsteine auf das Dach gelegt werden, an denen die Trägerkonstruktion befestigt wird. Nur muss das Gewicht von einem Statiker abgesegnet werden, damit Sie nicht irgendwann die Module im Wohnzimmer liegen haben.
Bei der Flachdach- oder Bodenaufstellung muss natürlich auch darauf geachtet werden, dass das eine Modul nicht einen Schatten auf das dahinter liegende wirft.
Eine Photovoltaik-Anlage kann das grüne Flachdach zusätzlich ergänzen, da ein Gründach eine geringere Oberflächentemperatur aufweist als ein nacktes oder bekiestes Dach, bleiben auch das Photovoltaik-Modul auf einem Gründach kühler und der Wirkungsgrad ist höher. Die Photovoltaikanlagen bringen so im Sommer mehr Leistung.
3.5. Fassadenmontage
Die Möglichkeit Fotovoltaikanlagen an Fassaden zu befestigen ist ebenfalls gegeben. Vorteil hier ist das moderne Design in Verbindung mit Glasfassaden. Außerdem ist die Einspeisevergütung bei dieser Montagetechnik etwas höher.
- Zu beachten ist jedoch eine Ertragsminderung von ca. 30% wegen des vertikalen Winkels (30-45° wären schließlich optimal).
- Die Preise für Fassadenmodule sind etwas höher als für normale Solarmodule. Dafür wird aber wieder an der Fassade selbst gespart (keine Scheiben oder sonstige Elemente nötig).
3.6. Nachführsysteme für PV-Anlagen
Solarmodule liefern wie erwähnt den höchsten Ertrag, wenn Sie direkt auf die Sonne ausgerichtet sind.
Da die Sonne über den Himmel wandert haben findige Entwickler die Idee gehabt, Nachführsysteme für die Photovoltaikmodule herzustellen. Tatsächlich liefern solche Anlagen dann um bis zu 30% mehr Ertrag. Elektromotoren sorgen dafür, dass die Module dem Lauf der Sonne nach Urzeit am Tag oder jahreszeitbedingt folgen.
Für den Hausgebrauch ist eine solche Nachführung jedoch nicht gedacht. Aufgrund der höheren Wartungskosten werden solche Systeme erst bei großen Freiflächenanlagen rentabel eingesetzt.
4. Tipp: Müssen Solaranlagen versichert werden? Wie lang halten Photovoltaikanlagen?
Das Risiko von Schäden an Ihrer Photovoltaik-Anlage durch Blitzschlag, Hagel oder Sturm - sogenannte Elementarschäden - wird durch die Versicherung einer Photovoltaikanlage abgedeckt. Sie können die Anlage oftmals in eine bestehende Versicherung (Feuer oder Gebäude) mit aufnehmen lassen. Oder Sie schliessen eine seperate Photovoltaik-Versicherung für Ihre Anlage ab.
Ausserdem sollten Sie die Anlage in Ihre Haftpflichtversicherung aufnehmen, auch wenn normalerweise keine Schäden durch die Anlage entstehen, sollte man hier auf Nummer sicher gehen.
Eine spezielle Versicherung für Ihre Solar / Photovoltaik- Anlage kostet Sie bei einer Investitionssumme von 100 000 EUR zwischen 70 und 150 EUR pro Jahr. Hier erfahren Sie mehr zu Photovoltaik-Versicherungen.
4.1. Erhöhen Photovoltaikanlagen das Brandrisiko?
Das Fraunhofer Institut ist dieser Frage nachgegangen und kommt 2018 zu folgendem Schluss (Quelle: Aktuelle Fakten zur Photovoltaik in Deutschland):
Photovoltaikanlagen stellen im Vergleich mit anderen technischen Anlagen kein besonders erhöhtes Brandrisiko dar. Auch für die elektrische Sicherheit gibt es ausreichend vorhandene Regeln – wichtig ist, dass sie auch eingehalten werden. Brände entstanden oft dann, wenn unerfahrene Installationstrupps im Akkord Anlagen installieren. Werden die Solarstecker mit der Kombizange statt mit Spezialwerkzeug angebracht oder nicht kompatible Stecker verwendet, dann ist die Schwachstelle vorprogrammiert. Hier dürfen Anlagenbetreiber nicht an der falschen Stelle sparen.
Zu der Häufigkeit von Bränden schreibt das Institut außerdem:
Die Einhaltung der bestehenden Regeln durch qualifizierte Fachkräfte ist der beste Brandschutz. 0,006 Prozent der Photovoltaikanlagen verursachten bisher einen Brand mit größerem Schaden.
Man merkt also, dass die über manche Medien verbreitete Panikmache wohl eher dem Absatz der Zeitungen dienen sollte. Eine zusätzliche Brandgefahr wird durch korrekte Installation genau so ungefährlich, wie andere elektrische Fehler im Leitungssystem des Hauses. Genau wie die Gefahr des Kabelbrands in früheren Jahrzenten gebannt wurde, so ist auch die Feuergefahr bei PV-Anlagen heutzutage minimal.
4.2. Wie hoch sind die Betriebskosten einer Solaranlage?
In den ersten Jahren normalerweise sehr gering, da hier noch keine Wartungen anfallen. Später können jedoch kleine Reparaturen (an der Technik) oder Wartungen erforderlich sein (Reinigung der Module, kleine Ersatzteile etc.).
Man rechnet für die laufenden Kosten insgesamt ca. 1% des Anlagenwerts pro Jahr. Mehr zum Thema finden Sie in unserem Bereich Wartung von Photovoltaikanlagen.
4.3. Wie lange halten Photovoltaikanlagen?
Die Solar / Photovoltaik-Hersteller geben im mittlerweile bis zu 25 Jahren Garantie auf die Photovoltaik-Module. Wechselrichter kommen unter Umständen auf eine Garantiezeit von 10 Jahren.
Natürlich funktionieren die Anlagen auch über diesen Zeitraum hinaus - aber mit zunehmenden Alter der Anlage sinkt später die erzeugte Strommenge. Die altersbedingte Leistungsabnahme bei Solarmodulen nennt man Degradation. Wie oben erwähnt, geben Hersteller in der Regel eine Garantie von 80% der angegebenen Leistung nach 20 oder 25 Jahren. Die tatsächliche Leistungsminderung beträgt jedoch bei guten Modulen weniger, zum Beispiel 10% nach 20 Jahren.
5. Tipp: Müssen Photovoltaikanlagen an den Blitzschutz?
Ja. Die Solar / Photovoltaik-Anlage sollte an den Blitzschutz mit angeschlossen werden oder unter Umständen (abhängig von der Verschaltung der Anlage) an den Potentialausgleich.
5.1. Was ist über Hagel und Schmutz zu sagen?
Nach IEC 506 (530) - mal wieder eine hübsche bürokratische Prüfnorm - sind die dementsprechend hergestellten Module gegen Hagelkörner von bis zu 2,5cm geschützt.
Schmutz wird normalerweise vom Regen weggewaschen, da die Solarmodule ja schräg aufgestellt sind. Sofern sich Moos oder Flechten bilden, dann erst nach etlichen Jahren - und dann muss halt doch einmal geputzt werden.
FAQ - Häufig gestellte Fragen in Kürze
Bei einer Photovoltaikanlage in Deutschland ein Aufstellwinkel von ca. 30° genau nach Süden optimal. Dann ist der Einstrahlungs- und Reflektionsverlust am geringsten. Aufstellwinkel zwischen 10 und 50° liefern jedoch ebenfalls noch sehr hohe Erträge (über 90% vom optimalen Winkel). Außerdem sollte Verschattung vermieden werden.
Die Hersteller geben im mittlerweile bis zu 25 Jahren Garantie auf die Photovoltaik-Module. Wechselrichter kommen unter Umständen auf eine Garantiezeit von 10 Jahren. Natürlich funktionieren die Anlagen auch über diesen Zeitraum hinaus - aber mit zunehmenden Alter der Anlage sinkt später die erzeugte Strommenge. Die tatsächliche Leistungsminderung beträgt bei guten Modulen zum Beispiel 10% nach 20 Jahren.
In den ersten Jahren normalerweise sehr gering, da hier noch keine Wartungen anfallen. Später können jedoch kleine Reparaturen oder Wartungen erforderlich sein (Reinigung der Module, kleine Ersatzteile etc.). Man rechnet für die laufenden Kosten insgesamt ca. 1% des Anlagenwerts pro Jahr. Mehr zum Thema finden Sie in unserem Bereich Wartung von Photovoltaikanlagen.
Das Risiko von Schäden an Ihrer Photovoltaik-Anlage durch Blitzschlag, Hagel oder Sturm wird durch die Versicherung einer Photovoltaikanlage abgedeckt. Sie können die Anlage oft in eine bestehende Versicherung (Feuer oder Gebäude) mit aufnehmen lassen oder eine seperate Photovoltaik-Versicherung abschließen. Eine spezielle Versicherung für Ihre Photovoltaik-Anlage kostet Sie bei einer Investitionssumme von 100 000 EUR zwischen 70 und 150 EUR pro Jahr.