Hier erfahren Sie: Was beim Gartenhaus oder einem Tiny-House bei der Planung einer Photovoltaikanlage beachten sollten, wie teuer so eine Anlage ist, wo man sie kaufen kann und wie man herausfindet, wie groß diese Solaranlage sein muss.
Wer seine Freizeit in der Natur verbringt, möchte auf Komfort nicht verzichten. Wasser- und Stromanschlüsse werden auch im Garten und im Gartenhaus benötigt. Schließlich möchten Gartenbesitzer nicht wie im Mittelalter hausen.
1. Wofür wird der Strom im Gartenhaus benötigt?
Elektrische Geräte wie Kühlschrank, Lampen, Radio oder Fernseher gehören heute zu einem modernen Garten dazu. Und so gehören auch ins Gartenhaus entsprechende Anschlüsse. Doch was tun, wenn der Stromanschluss einen unverhältnismäßig hohen Aufwand erfordert? Auch dafür gibt es eine Lösung.
Eigentlich alle Gartenbesitzer, die sich nicht dem Minimalismus hingeben möchten, benötigen einen Stromanschluss. Zu den Stromverbrauchern gehören dann:
- Lampen / Außenbeleuchtung
- Kühlschrank
- Teichpumpen
- Gartenbewässerung
- Gartengeräte wie Kettensäge, Rasenmäher oder Schwingschleifer
Beim Bau eines Gartenhauses und Gerätehauses sollten ausreichend Anschlüsse im Gartenhaus und im gesamten Garten eingeplant werden.
2. Ein Gartenhaus mit Solaranlage ist sinnvoll weil...
Überall dort, wo ein Stromanschluss nicht ohne aufwendige Arbeiten möglich ist, sind Solaranlagen also die perfekte Alternative. Die Module lassen sich ohne viel Aufwand auch auf Gartenhäuser installieren. Hier sorgen sie für Strom und warmes Wasser. Mit sogenannten Inselanlagen lassen sich Gartenhäuser in abgelegenen Gegenden mit Strom versorgen.
Da Gartenhäuser ja gerade in der sonnigen Zeit genutzt werden macht eine Solaranlage definitiv Sinn!
In vielen Gebieten ist der Stromanschluss für das Gartenhaus zu aufwendig oder eine Anbindung ans öffentliche Netz zu teuer oder vielleicht gar nicht machbar. Damit elektrische Geräte und Lampen trotzdem genutzt werden können, müssen alternative Lösungen her, wie eben eine Solaranlage.
Gartenhäuser können je nach Dach aber auch eine große Fläche für Solaranlagen bieten, die zum Stromsparen eingesetzt werden. Viele Gartenbesitzer können sich so über reduzierte Strompreise freuen und trotzdem über ausreichend Strom und warmes Wasser und Heizung verfügen.
Und selbst die Alarmanlage kann mit der individuellen Stromerzeugung betrieben werden.
Wussten Sie übrigens, dass hydroponische Bewässerungen das Wachstum von Pflanzen in Ihrem Garten automatisieren können? Pflanzen werden in Behältern oder Rohren gepflanzt, horizontal oder auch vertikal, in welchen keine Erde ist, sondern einfach ein mit Nährstoffen angereichertes Wasser. die Wurzeln versorgt. Die Wurzeln reichen in die Flüssigkeit hinein und ernähren sich direkt aus dem Wasser. Ein Gießen bzw. Auffüllen des Wassertanks, welcher die Pflanzen versorgt entfällt hier teilweise komplett oder ist nur in seltenen Abständen nötig. Etliche dieser Systeme arbeiten mit kleinen Pumpen, um einen Wasserstrom zu erzeugen. Diese Pumpen können dann über Ihre Solaranlage betrieben werden.
2.1. Das sind die perfekten Voraussetzungen für Solarenergie im Gartenhaus.
Um eine möglichst große und effektive Fläche für die Solaranlage zu erhalten, sollten Gartenbesitzer das passende Gartenhaus wählen. Besonders gut geeignet sind Pultdach Gartenhäuser für den Aufbau der Solarelemente.
Die schräge Dachform, die ihren Namen nicht von ungefähr hat, sondern wirklich einem Pult gleicht, bietet eine optimale Fläche und bei geringer Neigung den idealen Winkel für eine höchstmögliche Ausnutzung der Sonneneinstrahlung. Günstig ist es, die Solaranlage gleich bei der Planung des Gartenhauses mit zu berücksichtigen. So kann das Gartenhaus in Richtung Süden ausgerichtet werden.
Die richtige Positionierung des Gartenhauses entscheidet über die erbrachte Leistung der Solaranlage. Das Gartenhaus sollte nicht so stehen, dass Verschattungen durch Bäume entstehen. Auch die Nachbargrundstücke sind dabei zu berücksichtigen. Die Module müssen auf dem Dach möglichst optimal angebracht werden. Eine gute Hinterlüftung sorgt für einen hohen Ertrag.
Auch ein nachträglicher Aufbau auf ein Gartenhaus ist natürlich möglich. Hier sollten Gartenbesitzer sich unbedingt beraten lassen und die Kriterien beachten, die für einen Aufbau auf ein Gartenhaus notwendig sind.
3. Wie teuer ist so eine PV-Anlage im Garten?
Wie hoch die Kosten für eine Solaranlage für den Garten sind, hängt von vielen Faktoren ab.
Die Größe der Dachfläche des Gartenhauses, die mit Modulen bebaut werden soll, entscheidet ebenso darüber wie die Geräte, die mit der Anlage betrieben werden sollen. Auch die benötigten Komponenten sind für die Kosten ausschlaggebend. Wer auf eine Batterie verzichtet, hält zwar die Kosten niedrig, kann aber auch keine elektrischen Geräte betreiben, wenn die Sonne fehlt - diese Lösung ist in den meisten Fällen unsinnig. Da in den letzten Jahren die Preise für Solarakkus stark gefallen sind, ist ein Solarset aus Modulen und Batterie die optimale Lösung.
3.1. Wo kann ich eine Solaranlage für das Gartenhaus kaufen?
Leider ist es so, dass die hauptberuflichen Solarteure an der Planung solcher "kleinen" Gartenhaus-Anlagen in der Regel wenig Interesse haben.
Das positive ist aber, dass wie erwähnt eine große Auswahl an Solarsets auf dem Markt vorhanden ist, welche für jeden Strombedarf eine Lösung bieten. Besuchen Sie einmal unsere folgende Shopseite - dort können Sie sich einen Überblick verschaffen oder direkt das passende System bestellen.
Hier geht's zum Shop: Solarsets für Ihr Gartenhaus
Beispiele aus dem Shop:
4. Wie groß muss eine Photovoltaik-Anlage für's Gartenhaus sein?
Vorab - diese Komponenten braucht die Anlage:
- Solarkabel
- Solarstromspeicher (Akku, Batterie)
- Laderegler (schickt den Strom an Geräte oder in den Akku, je nachdem was gerade besser ist)
- Wechselrichter (macht aus dem Gleichstrom der Solarmodule nutzbaren Wechselstrom)
Wie groß muss die Solaranlage nun sein?
Beispiel:
nehmen wir 12-Volt-Module mit einer von 75 Watt. So eine Anlage erzeugt so viel Strom, dass Sie Beleuchtung & z.B. noch ein Radio oder eine Teichpumpe betreiben könnten.
- Machen Sie eine Liste aller Stromverbraucher in Garten und Gartenhaus.
- Den Stromverbrauch vom Hersteller schreiben Sie in die Liste.
- Dann addieren Sie die Stromvebräuche und erhalten die Gesamtsumme und damit den Gesamtverbrauch an Strom, den Sie decken wollen!
Dieser Gesamtverbrauch ist das Minimum und sollte großzügig aufgerundet werden, um z.B. Wolkentage zu überbrücken.
Die Batterie um ca. 1/3 größer Auslegen, als der Gesamtbedarf an Energie ist.
Sparsame Geräte kaufen z.B. zur Beleuchtung nur LEDs
5. Gelten die Angaben zu PV-Anlagen auch für ein Tiny-House?
Im Grunde genommen ja. Wenn es also um die Auslegung der Größe und der Verbraucher geht, dann kann man sich in der Planung einer Photovoltaik-Anlage für Ihr Tiny-House an den Angaben orientieren.
Wichtig ist es jedoch, folgende Fragen vorab zu klären:
- Hat ihr Tiny-House eine zusätzliche Stromversorgung über das Netz?
- Müssen Sie auch im Winter bei wenig Sonne autark bleiben?
- Haben Sie alle Geräte so geplant, dass diese möglichst wenig Strom benötigen?
- Haben Sie für den Notfall einen anderen Stromerzeuger z.B. einen kleinen Benzin-Generator?
Falls die Photovoltaik-Anlage also die einzige Stromversorgung für das Tiny-Hose sein soll, gilt der Tipp von oben um so mehr.
Es muss genau geplant werden, welche Verbraucher vorhanden sind. Hier ein Beispiel:
Gerät | Watt | Ampere | Sunden pro Tag | Tag Wh | Tag Ah |
---|---|---|---|---|---|
Ladegerät Notebook | 45 | 2,3 | 2 | 90 | 4,6 |
Wasserpumpen | 70 | 6 | 0,5 | 35 | 3 |
Ladegerät Handy | 20 | 1,6 | 3 | 60 | 4,8 |
Kleines Audiosystem | 10 | 1 | 3 | 30 | 3 |
Beleuchtung | 10 | 1,25 | 5 | 50 | 7,25 |
GESAMTSUMME | 265 Wh | 22,65 Ah |
Wichtig ist also zu jedem Verbraucher:
- die benötigte Spannung (Volt)
- der Watt-Verbrauch
- Nutzungszeit am Tag
Daraus ergibt sich als Summe die täglich benötigte Leistung (Wh) und die elektrische Ladung (Ah).
Zusätzlich müssen Sie wissen, wie viele Tage Sie autonom sein möchten bzw. schlechtes Wetter ohne Sonne überbrücken wollen.
Bei z.B. 4 Tagen, rechnet man benötigte Ah x 4 (Tage).
Wichtig: Entladetiefe der Akkus beachten. Eine völlige sogenannte Tiefenentladung schädigt die Solarbatterie. Hersteller geben deshalb eine Entladetiefe an (meist 50% bis 90% der gespeicherten Strommenge). Lithium Akkus müssen nicht zu 100% geladen werden. Mit einem Ladezustand von 20-80% wird die Lebensdauer sogar begünstigt . Und man kann sie mit jedem Ladestrom laden (Stromstärke bis zu 50% der Kapazität) - ohne Nachteile auf die Lebensdauer.
Bei ca. 22,65 Ah am Tag und drei Tagen Autarkie kommt man also auf 67,95 Ah, welche die Anlage am Tag liefern muss, um die Akkus zu laden.
Die Module sollten genügend Strom an einem Tag liefern, um die Akkus wieder komplett zu laden.
Die wichtigen Angaben zum Vergleich der Module sind:
- Die maximale Leistung Pmax in Watt.
- Die Spannung in Volt.
- Der maximale Strom in Ampere.
Der Laderegler muss zur Batterie passen. Wichtig beim dem Laderegler sind maximale Leistung und maximaler Strom.
Je nach Strom, welchen die Module liefern muss der Regler dafür ausgelegt sein: z.B. 4 Module 100W Pmax mit 5,7 A ... 4x5,7 = 22,8 Ampere und 400 Watt Modulleistung.