Bei einem Pellet-Kaminofen müssen Sie nicht viele Gedanken an die Lagerung verschwenden. Wenn Sie jedoch einen Pelletkessel als Zentralheizung nutzen, brauchen Sie ein Lager für die Holzpellets. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten: einen Lagerraum, Textil- oder Plastiktanks im Keller oder sogar im Garten vergrabene Tanks. Wir erklären Ihnen die einzelnen Möglichkeiten und geben Ihnen viele wichtige Tipps rund um die Lagerung und Bestellung von Pellets.
1. Kann ich eine Pelletheizung auch ohne Lager betreiben?
Ja, möglich ist das. Falls im Haus zu wenig Platz für ein Lager ist, können Pelletheizungen auch ohne Lager und Fördereinrichtung betrieben werden. Allerdings geht dabei einiges an Komfort verloren. In einem solchen Fall nutzen Sie Geräte mit einem Kleintank. Dieser hat etwa 150 kg Volumen und muss in der Heizsaison ein- bis zweimal pro Woche von Hand nachgefüllt werden. Sie können in einem solchen Fall also kleinere Mengen Pellets als Sackware kaufen und manuell nachfüllen.
Die Nachteile dieser Variante liegen auf der Hand:
- Durch das händische Nachlegen ist die Heizung deutlich weniger komfortabel.
- Sie müssen regelmäßig daran denken, Nachschub zu besorgen.
- Falls Sie einmal länger krank oder auf andere Art körperlich eingeschränkt sind, kann das Nachfüllen des Behälters schwierig werden.
- Wenn Sie immer nur kleinere Mengen Pellets kaufen, sind die Preise deutlich höher als bei der Abnahme einer großen Menge. Vor allem die Transportkosten können schnell ins Geld gehen, wenn Sie häufiger beliefert werden müssen.
Generell ist Sackware teurer als lose Pellets.
Es ist also möglich, auf ein Lager zu verzichten, allerdings müssen Sie dann erhebliche Nachteile in Kauf nehmen. Im Extremfall können diese die Pelletheizung unrentabel oder unattraktiv machen. Lassen Sie sich deshalb gut beraten! Wenn es sich irgendwie einrichten lässt, ist ein Pelletlager die bessere Option.
2. Wie groß muss das Pelletlager sein?
Die benötigte Größe richtet sich nach Ihrem Jahresverbrauch. Der Lagerraum sollte etwa das 1,2- bis 1,5-Fache Ihres Jahresbedarfs fassen können. Zur ungefähren Berechnung des Lagervolumens können Sie diese Faustformel nutzen:
1 kW Heizlast = 0,9 m³ Lagerraum.
Bei einer jährlichen Heizlast von 15 kW bräuchten Sie also etwa 13 m³ Fläche, bei 10 kW sind es 9 m³.
Meist werden Schrägen im Lagerraum eingebaut, damit alle Pellets zur Fördervorrichtung rutschen können. Die dadurch nicht nutzbaren Flächen sind bei der groben Berechnung schon berücksichtigt.
Lassen Sie sich bei der Berechnung der notwendigen Fläche von einer Fachfirma unterstützen!
Lagermengen bis 6,5 Tonnen Pellets können in den meisten Bundesländern ohne besondere Brandschutzbestimmungen gelagert werden. Wenn Sie größere Mengen brauchen, sollten Sie sich rechtzeitig über die notwendigen Voraussetzungen erkundigen.
3. Welche Möglichkeiten gibt es, Pellets zu lagern?
Generell haben Sie fünf Möglichkeiten für ein Pelletlager, die wir Ihnen gleich noch genauer vorstellen:
Lagermöglichkeit für Holzpellets | |
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Lagerraum | Ein kleiner, trockener Raum in der Nähe des Heizungskellers wird zum Pelletlager umfunktioniert. Diese Variante kostet am wenigsten, setzt aber günstige Bedingungen im Haus voraus. |
Pellettank | Dieser Behälter besteht aus festem Kunststoff oder Metall und wird ebenfalls im Haus in der Nähe der Pelletheizung aufgestellt. |
Sacksilo (auch Textilsilo oder Gewebetank genannt) | Ein Tank aus flexiblem Kunststoffgewebe wird in der Nähe des Kessels aufgestellt. |
Tank im Garten | Spezielle Pellettanks können (teils mit extra Witterungsschutz) auch im Außenbereich aufgestellt werden. |
Erdspeicher | Diese Behälter werden im Garten vergraben und benötigen dadurch keinen zusätzlichen Platz im Haus oder auf dem Grundstück. |
3.1. Der Pellet-Lagerraum im eigenen Keller – was ist zu beachten?
Ein Lagerraum (manchmal auch Pelletbunker genannt) ist die günstigste Möglichkeit, mit dieser Methode bekommen Sie in der Regel das größte Volumen zum geringsten Preis. Allerdings muss der Lagerraum im Keller einige Anforderungen erfüllen:
- Besonders wichtig: Der Raum muss trocken sein und bleiben. Feuchtigkeit reduziert die Qualität der Pellets und kann sie sogar unbrauchbar machen. Falls größere Mengen Wasser in den Raum eindringen, quellen die Pellets auf und können im schlimmsten Fall sogar das Mauerwerk beschädigen. Deshalb ist es wichtig, dass weder Regen noch Erdfeuchtigkeit und schon gar keine Überschwemmungen in den Lagerraum eindringen können.
- Der Raum sollte an der Außenwand des Hauses liegen, damit er leicht zu befüllen ist. Wenn die Entfernung nicht zu groß ist, kann man jedoch auch Rohre zur Außenwand legen. Wichtig: Das Pelletfahrzeug muss möglichst nahe an das Gebäude heranfahren können. Es kann bis maximal 30 Meter Distanz überbrücken. Geringere Distanzen sind aber besser, weil es mit jedem Meter beim Befüllvorgang zu höherem Abrieb an den Pellets kommt.
- Gleichzeitig sollte der Lagerraum nahe am Heizkessel stehen, damit die Pellets einfach dorthin transportiert werden können. Je nach Entfernung nutzt man eine Förderschnecke, ein Saugsystem oder eine Kombination aus beiden Systemen.
- Natürlich muss der Raum auch eine ausreichende Größe haben, um Ihre benötigte Jahresmenge (plus Puffer von 20 bis 50 Prozent) zu speichern.
- Der Raum muss außerdem sauber und leicht zu reinigen sein. Abbröckelnder Putz von den Kellerwänden zum Beispiel könnte die Pellets verschmutzen und Störungen bei der Verbrennung verursachen. Optimal ist ein Lagerraum mit Fliesen. Alternativ können Sie einen glattflächigen Anstrich aus Betonfarbe oder einen abriebfesten Putz anbringen.
- Lichtschalter, Steckdosen, Lampen und Verteilerdosen sollten im Pelletraum nicht verbaut sein. Sind sie doch vorhanden, müssen Sie zumindest sehr gut gegen Staub geschützt werden.
- Der Raum muss gut belüftet sein, weil Pellets bei der Lagerung noch giftiges Kohlenmonoxid abgeben können. Die Luft des Lagers darf deshalb nicht in andere Bereiche des Hauses gelangen.
Wenn ein solcher Raum zur Verfügung steht, sind noch einige kleinere Umbauarbeiten nötig:
- Im unteren Bereich muss in den meisten Fällen ein Schrägboden eingezogen werden. Er wirkt wie eine Art Trichter und sorgt dafür, dass die Pellets vollständig zum Fördersystem rutschen und von diesem aufgenommen werden können. Ist dies aus Platzgründen nicht möglich (schließlich geht unterhalb des Schrägbodens einiges an Platz verloren), kann unter Umständen eine Fördervorrichtung eingebaut werden, die die Pellets von oben absaugt. Diese nennt man „Maulwurf“.
- Oben im Raum werden Befüll- und Absaugstutzen eingebracht.
- Optional: Eine Prallschutzmatte gegenüber der Einblasöffnung verhindert, dass die Pellets zerbrechen.
Außerdem wird dann natürlich die Fördervorrichtung eingebaut und angeschlossen.
Einmal im Jahr (oder spätestens alle zwei bis drei Jahre) sollten Sie Ihren Lagerraum komplett entleeren und mit dem Besen oder Staubsauger reinigen. Nach und nach sammeln sich nämlich Abrieb und Staub im unteren Bereich des Lagers an. Diese können den Transport und die Verbrennung stören. Idealerweise findet die Reinigung kurz nach der Heizperiode statt, denn dann sind die Restbestände der Pellets am geringsten. Achten Sie vor dem Betreten des Lagerraums auf ausreichende Lüftung und tragen Sie während der Reinigung eine Staubmaske (FFP2-Maske)!
Ein Lagerraum im Keller ist besonders günstig, hat allerdings auch einige Nachteile: Zum einen steht ein solcher Raum natürlich nicht in jedem Gebäude zur Verfügung. Und zum anderen ist die Brandgefahr bei einem Pelletbunker twas höher als bei anderen Methoden.
Im Neubau lässt sich ein passender Lagerraum leicht realisieren, deshalb ist es dort häufig die beste Methode, um die Pellets zu speichern. In Bestandsgebäuden ist es oft schwieriger, einen passenden Raum zu finden oder umzubauen. Dann sind andere Möglichkeiten meist besser geeignet.
3.2. Pellettank aus Stahl oder Kunststoff
Pellettanks bestehen aus Stahl oder Kunststoff und sind eine gute Alternative zu einem Lagerraum.
Das sind die Vorteile:
Es gibt unzählige verschiedene Modelle, die sich auch in schwierige Umgebungen gut einfügen lassen und für die unterschiedlichsten Bedürfnisse passen.
Ein Pellettank ist auch dann möglich, wenn zum Beispiel die Kellerwände feucht sind.
Er kann leicht und schnell errichtet werden und ist für Wartungen leicht zugänglich.
Mit einem Tank sind Sie also sehr flexibel. Die Auswahl beinhaltet Tanks aus Stahlblech oder Kunststoff, die frei aufgestellt werden oder aus modularen Stücken kombiniert werden können. Die Teile werden dann zum Aufstellort verbracht und vor Ort zusammengeschweißt oder -geschraubt. Einige Modelle sind sogar ohne Fachleute aufstellbar, zum Beispiel der Tank, den Sie in diesem Video sehen:
Alternativ gibt es auch Pellettanks, die komplett fertig geliefert und aufgestellt werden. Von 200 kg Fassungsvermögen bis hin zu mehreren Tonnen ist alles dabei.
Transportiert werden die Pellets genau wie beim Lagerraum mit einer Förderschnecke oder einem Saugsystem.
Beachten Sie:
- Prüfen Sie vor der Aufstellung, ob der Boden die Gewichtsbelastung (mehrere Tonnen!) durch einen gefüllten Tank tragen kann. Fragen Sie im Zweifel einen Statiker um Rat.
- Wenn der Tank nicht absolut staubdicht ist, muss er zusätzlich abgedichtet werden.
- Für die Außenaufstellung ist ein zusätzlicher Witterungsschutz notwendig.
3.3. Sacksilo als Pelletlager
Ein Sacksilo wird auch Gewebelager oder Textilspeicher genannt. Diese Art des Pelletlagers besteht aus einem Rahmen und einem großen Behälter aus stabilem Gewebe. Textilsilos haben letzten Endes die gleichen Vor- und Nachteile wie die festen Tanks aus Kunststoff oder Metall:
- Sie sind in sehr unterschiedlichen Größen und Formen erhältlich und damit flexibel auf die eigenen Bedürfnisse und Gebäudebedingungen einstellbar.
- Sie können platzsparend in der Nähe des Heizkessels aufgebaut werden.
- Sie sind auch für feuchte Räume geeignet.
- Der Transport funktioniert wie bei den anderen Lagersystemen durch eine Förderschnecke oder eine Saugvorrichtung.
- Mit zusätzlichem Witterungsschutz können auch Gewebesilos im Außenbereich aufgestellt werden.
- Im Gegensatz zu manchen Stahltanks sind Sacksilos staubdichter und leichter zu montieren.
Bildquelle: ÖkoFEN Heiztechnik GmbH
3.4. Oberirdische Tanks im Garten
Wenn im Keller kein geeigneter Platz für ein Pelletlager vorhanden ist, können Sie auch auf den Garten ausweichen. Dadurch ist die Anlieferung meist einfacher, dafür wird aber der Weg vom Tank zur Heizung in den meisten Fällen länger. Alles hat eben seine Vor- und Nachteile.
Für die Aufstellung des Tanks oder Silos im Freien brauchen Sie allerdings einen Witterungsschutz gegen Schnee, Regen und UV-Strahlung. Einige Anbieter stellen dafür spezielle Gewebeabdeckungen her. Manche Modelle sind von vorne herein für die Außenaufstellung gedacht, dann aber meist entsprechend teuer. Oder Sie können eine Gartenhütte, einen Schuppen oder Ähnliches nutzen, um Ihr Pelletlager zu schützen. In einigen Fällen ist es sogar möglich, einen nicht mehr genutzten Öltank zum Pelletlager umrüsten zu lassen. Hier ist aber gute Beratung nötig, um zu entscheiden, ob das die beste Lösung ist.
3.5. Unterirdische Erdtanks für Pellets
Pellet-Erdtanks bestehen meist aus Kunststoff und werden einteilig angeliefert. Für das Versenken sind natürlich Erdarbeiten nötig. Ein kleiner Kran versetzt dann den Tank in die vorgefertigte Grube. Wie die Montage verläuft und worauf Sie bei der Planung achten sollten, können Sie auch in diesem Video sehen:
Meist sind diese Arbeiten innerhalb eines Tages erledigt. Unterirdische Erdtanks haben eine ganze Reihe von Vorteilen:
- Sie sparen Platz im Haus und auf dem Grundstück.
- Sie sind eine gute Alternative, wenn Sacksilos oder Pellettanks im Haus nicht möglich oder nicht erwünscht sind.
- Sie sind meist leichter zu befüllen.
- Sie reduzieren die Brandgefahren im Haus.
- Und es entsteht definitiv keine Staubbelastung im Gebäude.
Ein paar Nachteile gibt es allerdings auch:
- Durch die Erdarbeiten sind unterirdische Tanks meist die teuerste Lösung.
- Sollte der Tank einmal beschädigt sein, ist er nur schwer zugänglich.
- Der Abstand zwischen Heizung und Pellettank ist bei dieser Variante meist relativ hoch. Das lässt sich zwar mit einer entsprechenden Fördereinrichtung ausgleichen, kostet aber zusätzlich Geld.
4. Wie kommen die Pellets vom Tank in den Kessel? - die Fördereinrichtungen
Ein großer Vorteil von Pelletkesseln ist die automatische Befüllung. Das System entnimmt von alleine die benötigte Menge Pellets aus dem Tank und führt sie dem Kessel zu. Hierfür gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten, die manchmal auch kombiniert werden: Förderschnecken und Saugsysteme.
4.1. Förderschnecken für Pellets
Förderschnecken sind langsam rotierende Schrauben, die die Pellets in einem Rohr nach oben befördern. Das Lager ist dazu mit Schrägen ausgestattet, die dafür sorgen, dass die Pellets von selbst in die Schnecke rutschen. Damit der Transport mit der Förderschnecke funktioniert, darf der Abstand zwischen Lager und Kessel nicht zu groß sein. Auch große Steigungen können mit dieser Technik nicht überwunden werden.
Sind allerdings die räumlichen Bedingungen für eine Förderschnecke geeignet, ist diese meist die bessere Wahl. Sie hat nämlich einige Vorteile:
- Die Technik ist altbewährt, ausgereift und perfektioniert und damit auch sehr robust.
- Förderschnecken sind leise und brauchen wenig Strom.
- Sie sind in der Anschaffung günstiger als Saugsysteme.
4.2. Saugsysteme und „Maulwürfe“ für Pellets
Wenn eine Förderschnecke nicht infrage kommt, werden die Pellets mit einem Saugsystem transportiert. Die klassischen Absaugsysteme für Pellets nehmen diese im unteren Bereich des Lagers ab, genau wie die Förderschnecke auch. Inzwischen gibt es allerdings auch sogenannte „Maulwürfe“, die die Pellets von oben her absaugen. Vorteil eines Maulwurfes ist, dass dafür keine Schrägen im Raum nötig sind. Wenn der Platz knapp ist, kann er dadurch optimal ausgenutzt werden.
Saugförderungen sind teurer als Förderschnecken, brauchen etwas mehr Strom und verursachen mehr Geräusche. Sie haben aber auch große Vorteile:
- Saugsysteme können größere Strecken überwinden, sodass das Lager weiter vom Kessel entfernt stehen kann.
- Auch größere Steigungen sind mit einer Saugförderung zu überbrücken.
- Ein Saugsystem sorgt daher für größere Flexibilität beim Einbau von Lager und Kessel.
5. Wie kommen die Pellets in den Tank? - die Anlieferung
Zur Befüllung Ihres Pelletlagers kommt später ein Tankwagen, ähnlich wie Sie es vielleicht schon von Ihrer Ölheizung kennen. Ein Befüllschlauch wird an die entsprechenden Stutzen angeschlossen. Durch diesen Schlauch werden die Pellets mit ordentlich Druck hindurchgepustet.
5.1. Wichtige Aspekte bei der Planung, damit die Anlieferung der Pellets gut funktioniert
- Der Tankwagen kann maximal 30 Meter Distanz mit dem Schlauch überbrücken. Zwischen dem geparkten LKW vor dem Haus und der Einblasöffnung des Lagers dürfen also maximal 30 Meter liegen. Weniger wäre noch besser, denn die Pellets brechen leichter und erzeugen mehr Abrieb, wenn die Strecke lang und der Druck hoch ist.
- Bei der Befüllung wird der entstehende Staub abgesaugt. Das ist wichtig, damit sich dieser nicht im Gebäude verteilen kann. Damit die Absaugung funktioniert, ist ein 230-V-Stromanschluss nötig.
- Zu viel Abrieb (also kleinste Teilchen, die sich von den Pellets gelöst haben) kann die Brennleistung beeinträchtigen und das Lager verschmutzen. Um Abrieb der Pellets beim Befüllen zu verringern, kann eine Prallschutzmatte genutzt werden. Diese besteht aus abriebfestem Kunststoff und ist flexibel angebracht. Dadurch landen die Pellets weicher und zerbrechen nicht so leicht.
5.2. Tipps für die Anlieferung der Pellets
Mit diesen Tipps sparen Sie Geld und die Pelletanlieferung funktioniert schnell und reibungslos:
- Die beste Zeit, um Pellets anliefern zu lassen, ist zwischen Mai und Juli. In dieser Zeit sind die Preise deutlich niedriger als im Rest des Jahres.
- Vor der jährlichen Anlieferung sollten Sie Ihr Pelletlager reinigen. Nach der Heizperiode ist das Lager ja nahezu leer und kann deshalb leicht mit Besen oder Staubsauger vom Abrieb gereinigt werden. Reinigen Sie auch die Anlage zum Transport der Pellets und tragen Sie bei der Säuberungsaktion eine Staubmaske (FFP2-Maske)!
- Prüfen Sie Ihren Lagerraum auf Beschädigungen. Löst sich zum Beispiel Putz von den Wänden? Sind feuchte Stellen oder andere Probleme zu erkennen? Diese sollten Sie vor Anlieferung beheben, damit die nächste Fuhre Pellets in gutem Zustand bleibt.
- Achten Sie darauf, dass am Anlieferungstag die Zufahrtswege und Parkflächen für das Lieferfahrzeug frei sind. Beachten Sie dabei auch den notwendigen Platz für die Anschlüsse!
- Falls Ihre Heizung am Tag der Anlieferung noch läuft, müssen Sie diese aus Sicherheitsgründen abschalten. Planen Sie das am Liefertag mit ein. Mindestens eine Stunde, besser drei Stunden vor dem Liefertermin muss die Heizung abgeschaltet werden.
6. Was muss ich beim Kauf von Pellets beachten?
Pellets bestehen aus getrockneten Industrie-Sägespänen und Holzresten der Forstwirtschaft. Unter Druck werden daraus Stäbchen gepresst. Das hat einige Vorteile:
- Die „Energiedichte“ ist höher.
- Pellets können platzsparend gelagert und leicht transportiert werden.
- Sie haben eine genormte Größe und Qualität.
- Sie ermöglichen eine optimale Verbrennung bei minimalen Rückständen.
Übrigens: Zusatzstoffe wie Kleber sind bei der Herstellung der Pellets nicht nötig. Das Holz enthält selbst einen Kleber, der durch Druck und Erwärmen aktiviert wird und völlig ausreicht, um die Pellets kompakt zusammenzuhalten
6.1. Wo kann ich Pellets kaufen?
Es gibt im Internet unzählige Anlaufstellen für Ihre Pellets in Form von Sack- oder Palettenware. Hier einfach mal einige Beispiele, damit Sie sich eine Übersicht verschaffen können:
Wenn Sie größere Mengen brauchen (wie es bei einem Pelletkessel meist der Fall ist), schauen Sie sich am besten in der Region nach Anbietern um. Am einfachsten finden Sie diese mit Suchbegriffen wie „Pellets + [Ihr Wohnort]“. Sie können aber auch bei Sägewerken, großen Baumärkten, Heizungsbauern oder Energiewerken anfragen. Dort kann man Ihnen sicher gute Firmen in Ihrer Nähe nennen.
Falls Sie in Ihrem Ort andere Leute kennen, die mit Pellets heizen, fragen Sie auch dort nach Empfehlungen. Vielleicht können Sie sich für die Lieferung sogar zusammentun, um Transportkosten zu sparen?
6.2. A1, A2, ENplus – Qualitätsklassen bei Pellets
Achten Sie beim Kauf Ihrer Pellets auf gute Qualität! Niedrigere Qualitätsklassen sind zwar etwas günstiger, verbrennen dafür aber nicht so gut und haben einen höheren Aschegehalt. Am besten fahren Sie mit Pellets der Klasse A1. Diese sind besonders trocken, haben einen hohen Heizwert und einen niedrigen Aschegehalt.
Auch Pellets der Klasse A2 sind noch in Ordnung. Sie haben allerdings einen etwas geringeren Energieinhalt und einen höheren Ascheanteil. Außerdem gibt es noch die Klasse B, die allerdings nur für die Industrie und nicht für den Endverbraucher zugelassen ist.
Besonders gute Qualität zeigen die Zertifikate „EN plus“ und „DIN plus“ an. Sie legen einen Mindestheizwert fest, beurteilen die Qualität anhand von Größe, Abriebfestigkeit, Dichte, Wassergehalt und einigen anderen Faktoren. Außerdem nehmen Sie den Gehalt bestimmter Schadstoffe in den Blick und achten auf gute Lager- und Transportbedingungen.
6.3. Tipps zum Kauf von Pellets
- Wenn Sie regionale Anbieter unterstützen, sparen Sie Transportkosten, schützen die Umwelt und fördern Arbeitsplätze in Ihrer Gegend.
- Die Preise für Pellets sind von Mai bis Juli meist besonders günstig. Planen Sie Ihre Jahreslieferung deshalb für diese Zeit ein!
- Bestellen Sie Ihre Lieferung rechtzeitig! Die meisten Anbieter haben Vorlaufzeiten von mehreren Wochen.
- Achten Sie im Angebot auf Mindestabnahmemengen und Rabatte bei der Abnahme größerer Mengen!
- Wenn Sie direkt bei Lieferung bar oder mit Karte bezahlen, können Sie manchmal einen Rabatt aushandeln.
- Beachten Sie beim Vergleichen der Angebote die Kosten für die Lieferung und das Einblasen der Pellets!
- Wenn Sie sich mit Nachbarn zu einer Sammelbestellung zusammentun können, sparen Sie in vielen Fällen Transportkosten und können leichter Rabatte aushandeln.
7. Welche Kennzahlen einer Holzpelletheizung sind wichtig?
Es gibt unterschiedliche Werte, die bei Pellets eine Rolle spielen. Die wichtigsten sind jedoch Brennwert, Heizwert und Wirkungsgrad. Deshalb wollen wir Ihnen diese Begriffe kurz erklären.
7.1. Brennwert:
Die wichtigste Größe ist der Brennwert. Dieser beschreibt den Energiegehalt der Pellets plus Kondensationswärme. Unter Kondensationswärme versteht man die durch den Wasserdampf frei werdende Energie. Ein Pelletkessel kann auch diese Wärme nutzen, deshalb kann der Brennwert über 100 % steigen.
Der Brennwert wird angegeben in
• Kilojoule pro Kilogramm (kJ/kg) oder
• Kilowattstunden pro Kilogramm (kWh/kg).
7.2. Heizwert
Mit dem Heizwert wird der Energiegehalt der Pellets bezeichnet. Der Heizwert bezieht sich nur auf die Energie, die durch die Verbrennung der Pellets entsteht. Die Kondensationsenergie wird dabei nicht berücksichtigt.
Auch der Heizwert wird angegeben in
• Kilojoule pro Kilogramm (kJ/kg) oder
• Kilowattstunden pro Kilogramm (kWh/kg).
Bei Qualitätspellets sind 5 Kilowattstunden pro kg als Heizwert vorgeschrieben. Damit entsprechen 2 kg Holzpellets etwa einem Liter Heizöl oder einem Kubikmeter Gas: 2 kg Pellets = 1l Heizöl = 1 m³ Gas
7.3. Wirkungsgrad
Der Wirkungsgrad beschreibt, wie viel der zugeführten Energie genutzt wird. Bei modernen Pelletheizungen liegt der Wirkungsgrad meist über 90 Prozent, was sehr gut ist. Der Wirkungsgrad von Heizungsanlagen ist in drei Bereiche gegliedert:
- Der Nutzungsgrad: Dieser ist für den Verbraucher besonders wichtig, denn er zeigt, wie effizient das Heizen mit Pellets insgesamt ist.
- Der feuerungstechnische Wirkungsgrad: Er beschreibt das Verhältnis zwischen der Energie, die für das Verbrennen erforderlich ist, und dem Energiegehalt der Pellets. Er ist also ein Zeichen für die Qualität der Verbrennung.
- Der Kesselwirkungsgrad: Hier werden Energieverluste durch Rauchgas und Abstrahlungswärme mit einbezogen.
Der Nutzungsgrad Ihrer Pelletheizung sollte bei rund 90 Prozent liegen. Einige Hersteller werben mit dem feuerungstechnischen Wirkungsgrad, da dieser normalerweise höher ist. Interessanter für die Praxis ist aber der Nutzungsgrad.